Ironie, so heißt es, sei der Humor der intelligenten Leute. Ich weiß nicht ob das stimmt – ich hoffe ehrlich gesagt nicht, denn sonst sieht es wirklich nicht gut aus für diese Welt. Dabei denke ich nicht, dass die meisten Leute wirklich dumm sind. Eher zu faul um nachzudenken oder zu beschäftigt mit irgendwelchem Blödsinn.
Manchmal denke ich, dass es sich bei der Dummheit sogar um einen Segen handelt. Dumme Leute halten sich nicht mit langwierigen Abwegen auf, sie machen einfach mal. Sie überlegen sich nicht, wie denn nun der perfekte Partner aussehen sollte, sondern nehmen einfach den oder die erstbesten der kommt und wenn der nichts ist, dann gehen sie eben zum nächsten. Sie träumen meist klein und erreichen deshalb vieles – wenn nicht sogar alles – von dem, was sie sich wünschen. Dummheit kann manchmal ein Segen sein. Vielleicht stellen sich deshalb auch so viele Menschen gerne dumm.
Ironie ist die letzte Phase der Enttäuschung (Anatole France)
Ich weiß nicht, ob ich wirklich intelligent bin. Ich weiß nur, dass ich viel zu viel über die Welt und die Menschen darin nachdenke und das mich das was ich da sehe sehr traurig macht. Weil so viele Menschen so weit unter ihrem Potential leben und so viel tiefer stapeln als sie müssten. Marianne Williamson schrieb einmal: „Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich machtvoll sind. Es ist unser Licht das wir fürchten, nicht unsere Dunkelheit.“ Ich denke, dass sie damit ziemlich genau ins Schwarze getroffen hat.
Um uns schmilzt das Eis, in uns nicht (Karl Ferdinand Gutzkow)
Heutzutage beschäftigen wir uns lieber mit trivialem Blödsinn, anstatt über Dinge nachzudenken. Denn je mehr wir nachdenken, desto mehr Fragen haben wir und je mehr Fragen man stellt, desto schneller wird man „lästig“. Lästig will nun wirklich niemand sein, sondern dazu gehören. Aber jetzt mal ehrlich: Gibt es irgendwas Langweiligeres auf der Welt, als sich permanent mit der eigenen Optik zu beschäftigen? Oder sich in irgendwelche Schubladen zu pressen, nur um irgendwo hineinzupassen, selbst wenn es überall drückt und zwickt?
Ich denke, dass jeder verrückt ist (Johnny Depp)
Ich wollte am Anfang dieses Textes schreiben, dass ich mich selbst nicht für intelligent halte. Ich habe es dann abgeändert in „ich weiß nicht, ob ich wirklich intelligent bin“ – aber eigentlich stimmt das nicht. Nur wie arrogant klingt das denn, zu sagen: Ich bin intelligent. Ich bin schlau. Aber andererseits – es stimmt. Das heißt nicht, dass ich es besser weiß. Zumindest nicht immer. Naja gut, meistens, aber ich schweife ab. Was ich sagen will: Es liegt nicht in meiner Absicht, irgendwen runterzumachen, im Gegenteil. Mir geht es darum, dass ich mir sicher bin, dass der Großteil der Leute die das hier (hoffentlich) lesen, mindestens genauso schlau ist wie ich. Wenn nicht noch viel schlauer.
Ironie ist ein Element des Glücks (Jules Renard)
Warum ich all das hier nun schreibe? Weil mich die völlige Ironie-Freiheit mancher Leute erschreckt. Weil ich hoffe, das zumindest einer dieser Leute das jetzt liest und sich angesprochen / beleidigt / bloßgestellt / animiert oder was auch immer fühlt. Denn nur darum geht es: Nachdenken. Wer denkt, der hat gewonnen, selbst wenn das bedeutet, dass er oder sie mir widersprechen. Heutzutage gibt es viel zu viele Ja-Sager, „Mir egal“-Schulterzucker, Blind-Mitläufer und Ironie-Befreitseier. Da muss man ja blöd werden irgendwann!