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Wenn der Verstand nichts nutzt

(c) D.ReichertLogik mag wahr und sogar fehlerlos sein, aber sie hilft oft nicht weiter. Etwas zu wissen, es zu verstehen, bedeutet nicht gleichzeitig auch, es zu begreifen. Und wenn sich etwas nicht fassen, nicht begreifen lässt, dann nützt alle Logik nichts.

Ich habe es damals verstanden, ich tue es immer noch. Begreifen konnte ich es nie. In der ganzen Zeit die seitdem vergangen ist, ließ es sich niemals in Worte fassen. Also tat ich, was erwartet wurde – ich ging weiter, auch wenn etwas von mir zurück blieb. Ich denke sogar, dieser Teil steht immer noch auf dieser verdammten Brücke und wartet darauf, dich noch einmal zu sehen.

Es heißt, die Gefühle lassen irgendwann nach. Sie verblassen und verschwinden irgendwann. Keine Ahnung welcher Idiot das behauptet hat, denn auch wenn es keine offene blutende Wunde mehr ist, die Narbe schmerzt immer noch. Ich befürchte sogar, dass sie niemals aufhört, gelegentlich wehzutun.

Wie beginnt man ein neues Leben? Wie findet man wieder zurück zu der Person, die man einst war? Vor allem dann, wenn man nie sicher wusste, wer diese Person eigentlich ist. Ich glaube manchmal, dass ich eigentlich keine wirkliche Persönlichkeit besitze. Ich sehe im Spiegel nur jemand, der sucht. Was, das weiß ich nicht.

Aber ich habe es verstanden. Nichts hätte es aufhalten oder ändern können. Nichts vermag es wieder zu kitten. Du kannst nichts reparieren, dass zerbrechen will. Wir zerbrachen. Ich sammle immer noch die Scherben auf.

Man hört niemals auf, jemanden zu lieben. Man lernt nur, ohne diese Person zu leben. Das zumindest, habe ich begriffen.

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