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Wenn der Tag vergangen ist

(c) M. ReichertSie ist selbstlos und doch ignorant. Legt dich in Ketten und macht dich gleichzeitig frei. Willst du sie festhalten, so entzieht sie sich für immer. Sie fordert alles und gibt manchmal nichts oder nur sehr wenig zurück. Das Problem mit ihr ist, dass sie sich niemals kontrollieren lässt und sich niemals um die Konsequenzen schert.

Das wahre Leben bietet kein Happy-End. „Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ ist ein Märchen an das sich die romantischen Herzen klammern. Die Illusion, die uns unzählige Geschichten vorgaukeln die alle damit enden, dass Traumprinz und Traumprinzessin nach einigen Schwierigkeiten in den rosa Sonnenaufgang ihrer Zukunft entschwinden. Aber dieses kitschige Bild ist nichts als eine Illusion. Man bekommt nichts geschenkt im Leben.

Die drei magischen Worte kommen vielen so schnell über die Lippen. Viel schneller, als sie auch nur an die Konsequenzen zu denken wagen. Und oft bleiben sie auch nur dass – ein Lippenbekenntnis geboren aus einem Hormon-Schub den unser Gehirn produziert, wenn wir uns zu jemand hingezogen fühlen. Manche können die Worte niemals sagen, egal wie viel ihnen der Andere bedeutet. Und wieder andere lassen nicht zu, dass jemand ihnen nahe genug kommt um sie in die Verlegenheit dieser Gefühle zu bringen.

Das schönste aller Gefühle kann zum schlimmsten Schmerz auf Erden werden. Und manch einer zerbricht daran. Aber es gibt auch jene, die es schaffen. Doch das bedeutet harte Arbeit. Es gibt sie, natürlich gibt es sie – in ihrer ganzen kompromisslosen Pracht. Aber sie zu halten, zu hegen und wachsen zu lassen, dass erfordert mehr als ein paar durchgedrehte Hormone und gegenseitige Anziehung. Es braucht Ausdauer und Arbeit, eine Menge Arbeit. Denn nur die Bereitschaft sich gegenseitig glücklich sein zu lassen, kann einem am Ende selbst glücklich machen.

Und nun scheint sich erneut zu bewahrheiten, was schon so oft zum schnellen Ende führte. Die Erkenntnis, dass die Angst doch größer ist als das Herz. Dass Worte eben doch leere Hülsen der Sprache bleiben, denen keine Taten folgen.

2 Kommentare

  1. “Denn nur die Bereitschaft sich gegenseitig glücklich sein zu lassen, kann einem am Ende selbst glücklich machen.”

    Ich suche und suche und suche, nach einem Text, der den Tatsachen entspricht, leicht verständlich ist und doch tiefgründig informiert bzw. zum Denken anregt.
    Ich hab so viele durchgelesen, doch keiner war das was ich suche.

    Dein Text, ist richtig gut! Traurig wahr, aber genau das ohne schwulstige Umschreibungen. Danke 🙂
    Ich schau mir jetzt mal den Rest an, den Du hier so schreibst !

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