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Wahre Freunde fehlen ein Leben lang

Was für eine dumme Kuh. Der erste wirkliche Gedanke, den ich mit dir verbinde. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich aus dem McDonald’s rausgekommen bin und du einfach gegangen warst. Du warst das letzte i-Tüpfelchen auf einem ohnehin schon völlig verkorksten Tag. Und dennoch, irgendwie haben wir diesen schlechten Start überwunden und noch Jahre später herzlich darüber gelacht.

Manchmal frage ich mich, mit wem du wohl jetzt lachst. Ob sie dir zuhört und dann endlose Diskussionen mit dir führt, nur um dann in absurde Vergleiche abzudriften. Ob sie es wohl auch niemals schafft dich anzulügen, egal wie gerne sie es manchmal möchte. Und manchmal frage ich mich, vermisst du mich dann und wünscht dir, es gäbe einen Weg die Kluft zu überwinden, die sich irgendwann auftat und die wir nicht mehr überwinden konnten.

Ich weiß, ich habe dich verloren in der Sekunde in der ich dich zurückließ. Als ich in dieses Flugzeug stieg, durchtrennte ich das Band, das uns bisher immer zusammengehalten hatte. Während ich versuchte in einem fremden Land ein anderes Leben aufzubauen, bliebst du zurück und hast meine Vision in die Tat umgesetzt. Und irgendwie hat uns das beide so sehr verändert, dass wir nur ein Jahr später wie Fremde voreinander standen.

Wir hatten so viel überstanden. Fremde Schulen, neue Freundeskreise und selbst den Klassiker: Sich in den gleichen Typ verlieben. Aber wir konnten nicht damit leben, dass die Eine versuchte den Traum zu leben und die Andere den sicheren Weg wählte. Ich hätte dich gebraucht, so sehr gebraucht damals. Aber du warst schon nicht mehr wirklich da. Stattdessen stand ich vor einer Maske und ich konnte es nicht ertragen. Also ging ich erneut. Wieder aus den falschen Gründen und doch mit dem gleichen Ziel. Und wieder kehrte ich zurück. Doch diesmal, war nicht einmal mehr die Maske geblieben. Vor mir stand ein fremder Mensch.

Manchmal frage ich mich, ob es dir genauso ging. Ob du es auch einfach nicht mehr ertragen konntest. Vielleicht war das auch nur meine Ausrede, ich weiß es nicht. Die meiste Zeit über rede ich mir ein, es sei mir egal. Doch die Wahrheit ist, es war mir nie egal. Ich vermisse dich und ich schätze das werde ich immer tun. Auch wenn es zu spät ist – du hast Fußspuren hinterlassen, größere, als wohl irgendwer jemals füllen können wird.

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