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Unzerstörbar

(c) MorgueFileManchmal klammert man sich an eine Illusion so sehr, dass sie zur Realität wird. Jede noch so kleine Begebenheit nährt das Trugbild und schafft so den Zugang zu einer Welt, die nur im eigenen Kopf existiert. Bis die Realität einen irgendwann einholt. Und das tut sie immer.

„When I know I’m all alone. I say your name slowly. And I know that I’m alone. But I carry you.”

Kein gebrochenes Herz. Nicht einmal verletzter Stolz. Nur die Leere, die schon immer da war. Die Leere, die bleibt. Das Gefühl etwas zu vermissen. Etwas, dass sich nicht benennen, nicht fassen lässt. Und doch, beinahe kann man es auf der Zunge schmecken. Beinahe – erfühlen.

Wer kann dem Herz sagen, was es fühlen soll? Niemand. Wer lenkt den Verstand, wenn er in die Tiefen der Träume abtaucht? Das Herz, immer nur der Herzenswunsch. Es ist sinnlos das Schicksal zu verfluchen. Sinnlos, die Illusion herbei zu sehnen. Nichts auf dieser Welt geschieht zufällig. Mögen die Atheisten aufschreien und die Gottesanbeter verzweifeln – am Anfang steht ein Gedanke. Ein Traum.

Selbst der kalte Hauch der Realität schafft es nicht, ihn zu vertreiben. Kein Fehlschlag kann ihn verschwinden lassen. Es gibt keinen Friedhof für zerbrochene Träume, denn ein Traum ist wie eine Idee: Absolut unzerstörbar. Manchmal verdrängen wir ihn, verleugnen ihn und manchmal, da überzeugen wir uns sogar von seiner Unsinnigkeit. Doch der Traum bleibt und mit ihm die Erinnerung.

Also sitze ich hier, alleine am Rande der Welt und klammere mich an etwas das als Illusion begann und jetzt so viel mehr ist. Ein Traum.

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