Träume sind etwas ganz Gemeines: Haben sie sich einmal im Herz verankert, lassen sie einen niemals wieder los. Es interessiert sie dabei gar nicht, ob der Zeitpunkt gerade unpassender nicht sein könnte, die Realität völlig anders aussieht oder die Logik einfach nicht mitkommt. Ein Traum bleibt, egal wie sehr man ihn ignoriert und manchmal, da piekst er so gemein, dass man sich zu sehr unüberlegten, grenzwertig dummen Handlungen hinreißen lässt.
Ich gebe ja zu: Der überlegteste Mensch bin ich nicht. Zumindest nicht, wenn es um mein Leben geht. Während andere Leute ihr ganzes Leben planen, scheitere ich schon daran, eine Reise zu buchen. Ich verstehe nicht mal genau warum – ich schaffe es einfach nicht, irgendwas für mich selbst zu planen. Ergo habe ich meistens auch nichts vor. Das sorgt zwar für viel Spontanität, endet aber meistens in ziemlich viel Chaos. Warum ich das alles erzähle? Damit der eigentliche Teil dieser Geschichte ein wenig verständlicher wird.
Gestatten: Chaos
Die Sache ist nämlich die: Aus Chaos entsteht meistens nur noch mehr Chaos – und schon meine Großmutter bezeichnete mich im zarten Alter von etwa acht Jahren als das personifizierte Chaos. Dabei weiß ich eigentlich immer ganz genau was ich will, nur eben nicht wann, wo oder wie. Das führt wiederum dazu, dass ich erst einmal ganz lange gar nichts mache – und dann halt alles auf einmal. Weil, wie Marie von Ebner-Eschenbach mal so schön sagte: „Feuer läutert, verdeckte Glut frisst an.“
Achtung, Traum entkommen!
Wie lange schafft man es also, einen Traum zu ignorieren, bis es einen so sehr beißt und drückt, dass man einfach irgendwas tuen MUSS? Vielleicht gibt es Leute, die das ein Leben lang können, ich gehöre nicht dazu. Möglicherweise habe ich auch einfach im Moment zu viel Zeit zum Nachdenken. Was habe ich also getan? Nun, etwas in Gang gesetzt, dass die Logik völlig entsetzt, aber das Herz zum singen bringt. Ob das eine gute Idee war? Wahrscheinlich nicht.
Aber wie so oft mit den spontanen, unlogischen Herzentscheidungen: Was hätte ich schon machen sollen? Schlafen konnte ich davor ja nun eh auch schon nicht. Hoffen wir mal, das der Stein nicht gegen eine Mauer rollt.