Das erste Mal völlig am Ende, das zweite Mal ziemlich gut geschlafen – aber es heißt ja immer aller guten Dinge sind drei: Deshalb der nächste Film in der Reihe der Oscar-Nominierungen und meinen Versuchen, sie alle bis 02. März anzuschauen. Hier kommt also: „Gravity“.
Künstlerisch anspruchsvoll heißt ja oft übersetzt so viel wie: „Tolle Bilder, ansonsten arschlochfad.“ Genau diese Filme, in den ich meistens nach 30 Minuten im Halbschlaf vor mich hindöse. Ich finde halt endloses Händewaschen in Nahaufnahme oder minutenlange Schwenks durch die Natur nur dann halbwegs interessant, wenn ich mir ein Video über hygienisches Händewaschen oder eine Natur-Doku anschaue. Und auch dann meistens nur wenn ich muss.
Zwischen Zweifel und Klaustrophobie
„Gravity“ sah, zumindest in den Trailern, leider aus wie ein Film der Kategorie: Tolle Bilder, kaum Story – auch wenn mir als unter Klaustrophobie leidendem Menschen allein bei dem Gedanken, da in einem Raumanzug durchs Nichts zu schweben, schon der kalte Schweiß ausbrach. In einem Punkt sollte ich zumindest Recht behalten: Wirklich viel passiert in dem Film nicht – gerade das macht ihn aber so genial.
All – Unfall – George Clooney weg
Die komplette Story von „Gravity“ in drei Sätzen: Während drei Astronauten im All am Hubble-Teleskop arbeiten, kommt es zu einem Unfall mit einem russischen Satelliten. Zwei Astronauten überleben, fliegen durchs All und versuchen verzweifelt, zu einer Raumstation zu gelangen, die sie zurück auf die Erde bringt. Nur einer der beiden schafft es ins russische Space-Shuttle und versucht nun alleine zu überleben.
Es vergehen nicht mal 30 Minuten, bis George Clooney vor sich hin plappernd ins All davon schwebt und Sandra Bullock ab da den kompletten Film alleine trägt. Ich hatte bei der Szene echt kurz Angst und dachte: Okay was macht die jetzt die restliche Stunde? Aber verdammt, die Frau ist einfach grandios! Bei Sandra Bullock scheint es ja ohnehin immer nur zwei Extreme zu geben: Entweder großartig oder grottenschlecht.
Fazit:
„Gravity“ anschauen, unbedingt! Der erste Film in der Oscar-Reihe, der mich nicht emotional völlig zerstört oder zu Tode gelangweilt hat. Wie gut, dass ich erst bei Film drei bin (Achtung: Sarkasmus). Lustigerweise waren übrigens alle meine Freunde, die sonst eher die Kunstfilm-Schiene fahren von „Gravity“ nicht so begeistert und hätten „mehr erwartet“. Ich frage mich, wie viel mehr man denn bitte noch?
Weitere Texte zum Oscars-Projekt 2014:
>>>> 12 Years A Slave: Ein Alptraum
>>>> The Wolf Of Wall Street: Einmal extrafad bitte