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Karma fürn Arsch!

Wiese, grün, Herbst, MonsterEs gibt Leute, denen gelingt nicht nur immer alles, sondern die haben auch obendrauf immer Glück. Die bekommen nicht nur jedes Mal das größte Stück vom Schokoladenkuchen, sondern zusätzlich noch extra Sahne und einen Cookie gratis dazu – und das ohne zuzunehmen. Tja und dann gibt es Leute, bei denen der Schokoladenkuchen immer gerade dann aus ist, wenn sie einen wollen.

Ich habe kein Problem mit Eifersucht. Wirklich nicht. Jeder bekommt was er verdient, denke ich mir immer – großes Glück balanciert sich immer irgendwo durch großes Pech aus. Irgendwo muss es ja einen Ausgleich geben. Aber manchmal da geht die Rechnung einfach nicht auf. Manchmal, da gibt es Leute deren Glück direkt proportional zu meinem Unglück zu sein scheint.

Hans im Glück – du Arsch!

Ich habe da einen Bekannten, den ich ja eigentlich von Herzen liebe – bloß im Moment gerade nicht so. Er hat nämlich eigentlich derzeit dasselbe Problem wie ich: Im Job läuft es gerade hundsmiserabel. Während ich aber nun seit letzter Woche offiziell arbeitslos bin, hat er sich mal „aus Spaß“ bei einem Radiosender beworben.

Ergebnis: Er zieht demnächst nach Köln und bekommt eine eigene Show. Zur Primetime. Bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Mit Werbeplakaten obendrauf. Er hat zwar noch nie in seinem Leben Radio gemacht, aber die fanden seine Stimme und seine Art einfach SO toll, dass sie ihn direkt eingestellt haben. Als ob das noch nicht reichte, will eine meiner liebsten Lieblingszeitschriften ein paar Texte von ihm abdrucken. Einfach so. Mich wollten die vor ein paar Jahren nicht mal als Praktikantin.

Grüne schreiende Monster helfen halt auch nicht

So. Eigentlich gönne ich ihm ja all das von Herzen – wirklich. Trotzdem sitzt da in meinem Kopf dieses kleine quengelnde grüne Monster und schreit: Will auch! Weil, irgendwie ist das ja doch alles ein bisschen unfair. Während ich in meinem Posteingang jeden Tag eine neue E-Mail finde, die so oder so ähnlich anfängt: „Vielen Dank für Ihre Bewerbung, leider können wir sie nicht…“, zieht er mit einer halbernstgemeinten („Ich wollte eigentlich nur mal sehen was die sagen“) Bewerbung gleich den Jackpot.

Ich hatte sicher auch mal irgendwann Glück, denke ich

Nicht das ich eine Radioshow moderieren oder nach Köln ziehen möchte – aber trotzdem! Es ist schon fies. Warum fliegt manchen Leuten scheinbar immer alles einfach in den Schoß, während jemand wie ich sich für jeden Brotkrummen doppelt und dreifach anstrengen muss? Warum kann ich nicht auch einfach mal ein bisschen Glück haben? Ich meine sicher, irgendwann hatte ich das bestimmt auch mal und kann mich nur nicht mehr daran erinnern, aber – ja, WILL AUCH!

Why is life teaching me lessons, I have no desire to learn?

Es gibt einen wunderschönen Spruch der lautet: „Warum versucht das Leben mir immer wieder eine Lektion zu erteilen, die ich nicht lernen will?“ Tja oder anders: Warum sagt mir das dumme Leben nicht einfach, was ich denn nun lernen soll, damit ich endlich wieder vorwärts komme. Der Umgang mit Zurückweisung kann es ja nun nicht sein, darin bin ich mittlerweile Profi. Vielleicht soll ich stattdessen einfach das grüne Monster unter Kontrolle bekommen – aber ehrlich, ich freue mich ja für alle meine Freunde und ihren Erfolg! Ich möchte mir nur das dumme Karma mal vorknöpfen und ihm die Meinung geigen.

Liebes Universum, ein bisschen Glück bitte – so, jetzt!

Denn irgendwie geht die Rechnung mit der Balance nicht auf. Sonst hätte ich ja auch mal Glück und müsste nicht immer noch mal ein bisschen mehr arbeiten, um am Ende ein Ministück Schokoladenkuchen zu bekommen. Klar, mein Bekannter hat auch nicht immer nur Glück. Aber meistens. Sehr oft. Und ich irgendwie nie. Und das liebes Leben / Universum / Karma – das sollten wir jetzt mal ändern. Nicht, dass er weniger Glück hat, sondern einfach nur, dass ich ein bisschen mehr habe. Das sollte nach der andauernden Pechsträhne ja nun echt mal drin sein!

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