Es gibt Menschen, die wissen alles und vor allem besser. Egal um welches Thema es geht, sie haben immer eine Meinung und die ist meistens dann auch die einzig Richtige. Zuhören muss man auch nicht, wenn man es eh besser weiß als der Rest.
Manchmal kommt es mir so vor, als projizierten gerade die Menschen, deren Leben völlig im Hintern ist, ihre Weisheiten auf andere. Ich habe einen Mann den ich hasse und drei Kinder die immer mehr aus Kontrolle geraten? Top, dann bin ich genau die Richtige um anderen etwas über die Wichtigkeit der Ehe und das Glück des Kinderkriegens zu erzählen. Ich rutsche alle paar Jahre von einer schlimmen Beziehung in die Nächste, weil das Alleinsein nicht ertrage? Super, dann sollte ich definitiv das Single-Dasein anderer beurteilen.
Fremde Dämonen erscheinen stets kleiner als die eigenen…
Es ist nicht leicht, das eigene Scheitern einzugestehen – am wenigsten sich selbst. Aber sein eigenes Unglück auf andere zu projizieren bringt einen auch nicht weiter. Im Gegenteil, es macht das eigene Scheitern sogar noch umso bitterer, weil man nichts tut, um seine Lage zu verändern. Jeder Mensch kämpft gegen irgendwelche Dämonen – Dämonen, die für andere aussehen wie unwichtige Fliegen, im Vergleich zu den eigenen Dämonen. Da scheint es natürlich so viel einfacher, die Fliegen der anderen zu eliminieren.
Fremde Ängste wirken stets trivialer als die eigenen…
Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich brauche niemand der meine Dämonen für mich tötet. Ich brauche keine „gutgemeinten“ Ratschläge, die nichts mit meinem Leben zu tun haben. Dieses Leben ist das Einzige das ich habe und es gehört mir. Wenn ich es in den Augen der anderen völlig vergeige, weil mich ihre Erwartungen, Ansichten oder Wertungen nicht interessieren – damit komme ich gut klar. Ich bin nicht auf dieser Welt um die Träume von irgendjemand anderem zu leben, sondern nur die meinen. Selbst wenn ich scheitere oder dabei kaputt gehe.
Also bitte, behaltet eure Meinungen für euch, ich will sie nicht hören. Befolgt eure ungebetenen Ratschläge lieber selbst. Räumt in eurem Leben auf, damit solltet ihr den Rest eurer Zeit beschäftigt sein. Kämpft gegen eure eigenen Dämonen und gesteht euch euer eigenes Scheitern ein. Euer Unglück gehört euch ganz alleine, ich will nichts davon haben.