Kommunikation ist eine schöne Sache. Man kann ja bekanntlich nicht nicht kommunizieren, aber das hindert die meisten von uns nicht daran, fröhlich aneinander vorbei zu kommunizieren.
Des einen Herzenswunsch präsentiert sich dem nächsten als Egotrip. Der Übernächste versteht nur Bahnhof und der Vierte sieht nur eine Illusion. „Ich brauche mehr Zeit für mich“ – „Du liebst mich nicht mehr“ – „Wofür brauchst du Zeit?“ – „Woher willst du die Zeit nehmen?“. Die klassische Kette der Miss- und Unverständnisse, die oft in einem handfesten Streit enden.
Ein Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen zwei Menschen.
Manchmal wünscht man sich, man hätte nach dem Lächeln einfach nichts mehr weiter gesagt. Oder getan. Und überhaupt? Wie kam es zu dem Lächeln? Wie meinte er das Lächeln? Und – warum lächelt er jetzt nicht mehr? Darüber müssen wir reden! Ein Hoch auf die Kommunikation.
Aber viel schlimmer als non- und verbale Aneinander-Vorbei-Kommunikation ist Subtext. Frauen lieben Subtext. „Schatz, der Mülleimer ist voll“. – „Schön.“ Was die Frau eigentlich meinte: „Schatz, bring den Müll runter.“ Was der Mann verstanden hat: „Der Mülleimer ist voll.“ Ein so banales Beispiel zeigt aber schon, dass hinter der Subtext-Kommunikation ein viel größeres Problem und damit Potential für Missverständnisse lauert.
Ganz besonders frustrierend wird das für die Schüchternen. Je weniger Selbstbewusstsein und damit mehr Unsicherheiten ein Mensch besitzt, desto öfter kommt der Subtext zum Einsatz. Als ob Flirten und die generellen Unterschiedlichkeiten zwischen Männlein und Weiblein nicht schon schlimm genug wären, gestaltet sich das Ganze dann noch schwerer.
Ein relativer guter Indikator für Subtext-Flirten – es kommt nie eine direkte Frage, sondern immer eher eine Andeutung. „Ich bin nächste Woche in der Stadt / auf der Party / in der Nähe“ – das heißt übersetzt so viel wie: „ICH WILL MICH MIT DIR TREFFEN!“ Genauso wie ein Mann sich zu etwa 95 Prozent sicher sein kann, wenn auf die Frage: „In wen bist du denn verliebt“ eine Antwort wie „Ach so ein Typ“ oder „Niemand besonderes“ oder ähnliches kommt: Die Frau redet gerade von DIR.
Verliebte Frauen haben nämlich in der Regel das dringende Bedürfnis, über nichts anderes als den Typ zu reden in den sie verliebt sind. Wenn sie mit einem Mann NICHT jedes Detail – von der Farbe seiner Augen bis hin zu jedem einzelnen Wort dass sie bisher gewechselt haben – durchhecheln will, aber dennoch das Thema Liebe anreißt, dann wahrscheinlich weil hier wieder der Subtext zum Einsatz kommt. „Liebe ist so scheiße.“ – „Warum?“ – „Ach, ich bin da in so einen Typ verliebt“. – „In wen denn?“ – „Ach, so ein Typ halt“. Die Übersetzung: „ ICH BIN IN DICH VERLIEBT – KAPIER ES ENDLICH!!!“
Aber leider, wie so oft, versteht der Mann es eben nicht. Übrigens selbst dann nicht, wenn er eigentlich ebenfalls Interesse an der Frau hat. Männer verstehen keinen Subtext – egal ob es dabei um Nebensächlichkeiten oder wirklich wichtige Dinge geht. Und nachdem ich mir das nun selbst vorgebetet habe, kann ich es ja mal mit dem Non-Subtext versuchen…