Gesundheit Leben

ALLES IST NICHT IN ORDNUNG

Worüber schreibt man, wenn man nicht mehr weiß, was man schreiben soll? Nicht weil einem nichts mehr einfällt, sondern weil es einfach zu viel ist. Viel zu viel. Weil jede Idee zehn weitere befeuert und man sich im Meer dieser Ideen einfach verliert. Womit soll man anfangen? Welche Geschichte verdient es, geschrieben zu werden? Und was, wenn man sie man sie letztlich doch nie zu Ende bringt?

Wo fängt man an, wenn sich alles falsch anfühlt? Wenn es kein richtig mehr gibt, sondern nur noch falsch? Soll man einfach weiterhin so tun als ob…alles gut wäre, man nicht innerlich mit jedem Atemzug ein Stück mehr zerbricht, es sich nicht so anfühlt als stünde man auf einem riesigen Scherbenhaufen lauter falscher Entscheidungen? Wie lange kann man den Kopf oben halten, wenn man im Treibsand steht?

Es gibt so viele Dinge, die ich erzählen möchte. So viele Begebenheiten, die ihre eigene Geschichte verdienen. Aber womit anfangen? Und – wieso überhaupt, wenn es am Ende doch nichts ändert? Man hört stets von allen Seiten, wie schlecht es uns allen doch geht. Zu wenig Geld, zu viel Arbeit, zu wenig Bewegung, zu wenig Zeit…von allem haben wir anscheinend zu wenig. Und dennoch scheint es, als wolle niemand mehr. Ich will mehr. Viel mehr.

Die Freiheit wartet dort oben auf dich, auf den Brisen des Himmels…

Vielleicht liegt da das Problem. Vielleicht besitze ich deshalb so viel Zeug das ich nicht brauche und stopfe mein Leben voll mit den Sorgen anderer Leute. Sich einzumischen fühlt sich auch fast ein bisschen so an, als würde einen jemand brauchen. Nur leider ertrage ich niemanden lange um mich herum. Vielleicht, weil ich mich selber schon kaum ertrage.

…und du fragst mich “Aber was ist, wenn ich falle?”

Was soll ich also schreiben? Was erzählen? Es gibt zu viel das ich sagen will und doch schaffe ich es nie, etwas zu beenden. Ich stehe wieder da, wo ich vorher schon mal war. Zwar mit ein bisschen mehr Geld und ein bisschen weniger alleine – aber im Grunde tue ich doch nur so als ob. Als würde es mir nichts ausmachen. Als ginge es mir gut. Als wäre alles in Ordnung. Die Wahrheit ist aber: Nichts ist in Ordnung. Nichts war jemals in Ordnung und nichts wird jemals in Ordnung sein, solange ich mich weiter im Kreis drehe.

…”Oh, aber mein Liebling, was wenn du fliegst?”

Ich schreibe das nicht, weil ich eine Antwort will. Oder Hilfe brauche. Ich schreibe das, weil es das Einzige ist, was ich erzählen kann – oder will. Ich weiß es selbst nicht so genau. Aber in einem Jahr will ich es noch einmal lesen und hoffentlich etwas gefunden haben, dass sich richtig anfühlt.

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